Nachgehakt: Gebärdensprach-Workshop 2019 – Wie läuft es heute?
Auf Initiative des Inklusionsbüros fand im Jahr 2019 im Kinder- und Jugendtreff St. Barbara in Geldern ein Gebärdensprach-Workshop mit Frau Cebulla vom Kompetenzzentrum für Selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung NRW (KSL.NRW) statt. Nachdem dem Inklusionsteam vielfach zurückgemeldet worden ist, wie schön das Erlebnis war und dass es sich in der Gruppe nachhaltig ausgewirkt hat, sind wir neugierig geworden. Sigrid Thomas (rechts) vom Inklusionsbüro Geldern wollte nun konkret wissen, wie hat der Workshop die Kinder und Mitarbeitern des Kinder – und Jugendtreffs St. Barbara beeinflusst.
Christiane Weggen (links), Leitung des Kinder- und Jugendtreff St. Barbara in Geldern, gibt einen Einblick in „die Zeit danach“: „Vor gut einem Jahr hatten wir im Kinder- und Jugendtreff St. Barbara Frau Cebulla vom KSL.NRW mit ihrem Gebärdensprachenkurs zu Besuch. Anlass war die regelmäßige Teilnahme eines gehörlosen Jungen an unseren Angeboten. Mit Unterstützung der gehörlosen Handpuppe Nina hat sie den Kinder und uns Mitarbeiter spielerisch das Thema näher gebracht. In den gemeinsamen Spielen „Wir fahren mit dem Auto“ und „Ich packe meinen Koffer“ konnten den hörenden Kindern erste Gebärden vermittelt werden. Durch Vormachen, wie ein Auto richtig fährt, haben die hörenden Kinder bewusst mit Gebärden, Mimik und Gestik das Spiel mitspielen können.
Auch konnten wir die Gebärdendolmetscherin beobachten, die die Fragen der Kinder für Nina übersetzte. Wochenlang sind die hörenden Kinder auf den gehörlosen Spielkameraden zugegangen und haben ihn nach Gebärdengesten zu diesem und jenem gefragt. Diese neue Rolle des Lehrenden und das große Interesse der anderen Kinder, hat sein Selbstwertgefühl gestärkt. Noch heute sprechen die Kinder manchmal von dem Workshop. Ein weiteres Kind mit Hörbeeinträchtigung nutzt mittlerweile unsere Einrichtung. Allen hat es bei der Kommunikation im Miteinander geholfen. Das Gebärden ABC wurde erarbeitet und weitere Materialien, die wir von Frau Cebulla erhalten haben, haben in den Gruppenalltag Einzug gehalten.“
Kurzum: Ein gutes Fazit der Aktion, die auch an anderen Stellen durchgeführt werden sollte.