Auszug aus den Niederrhein Nachrichten (Mittwoch den 15. September):

 

Das sind wir: 

Die Volkshochschule Gelderland ist eine Einrichtung in der Trägerschaft des VHS-Zweckverbandes Gelderland, der aus den Städten Geldern und Straelen und den Gemeinden Issum, Kerken, Rheurdt und Wachtendonk besteht. Sie versteht sich als kommunales Weiterbildungszentrum im Dienste der Bürgerinnen und Bürger der genannten Städte und Gemeinden. Der Rahmen ihrer Tätigkeit orientiert sich am Weiterbildungsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Volkshochschule Gelderland ist konfessionell, weltanschaulich und politisch unabhängig und für alle Menschen zugänglich.

 

Wir setzen uns im Netzwerk Inklusion ein, weil: 

Unsere Bildungsangebote richten sich an alle Menschen, egal welcher Herkunft, mit welchen Voraussetzungen, mit und ohne Einschränkungen. Jede und jeder hat die berechtigte Erwartung, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, als Mensch vorbehaltlos wertgeschätzt und geachtet zu werden. Für eine Stadt, eine Region und ihre Menschen ist es wichtig, dass verschiedene Einrichtungen und Träger Angebote für die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse entwickeln. Wir freuen uns über den Austausch, die bestärkende Kollegialität und viele neue Ideen, die wir im Netzwerk Inklusion gemeinsam „spinnen“ und umsetzen.

 

Das tun wir für Inklusion/ das planen wir für Inklusion:

Unsere Kursangebote sind weitgehend barrierefrei und für jede/ jeden offen. In Kooperation mit anderen Trägern möchten wir aber auch neue Formate erproben, die Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen besser entsprechen.

 

Das wünsche ich mir für Inklusion:

…dass Inklusion „kein Thema oder Projekt“ mehr ist, sondern selbstverständliche, gelebte Realität wird: überall!

 

Pressespiegel: Aktion Inklusion – VHS Gelderland

Auszug aus den Niederrhein Nachrichten (Mittwoch den 8. September):

 

Das sind wir: 

KoKoBe steht für: Kontakt-, Koordinierungs- und Beratungsstel- le. 2004 wurde dieses Beratungsnetz durch den Landschafts- verband Rheinland (LVR) unter Beteiligung regionaler Anbieter in der Behindertenhilfe initiiert und etabliert. Ziel war es, ein trägerneutrales, unabhängiges und kostenfreies Informations- und Beratungsangebot für Menschen mit geistiger und mehr- facher Behinderung in allen Lebensbereichen zu schaffen. Dies vor allem dort, wo sie leben, in ihrem Sozialraum. Die KoKoBe sind rheinlandweit etabliert und in den jeweiligen Kreisen so verortet, dass sie möglichst gut erreichbar sind. Im Kreis Kleve gibt es drei Standorte, die mit insgesamt vier Mitarbeiterinnen besetzt sind: in Geldern, in Kleve und in Rees. Für den Standort Geldern sind das Angelika Lenz und Daniela Nawrot-Heinen. Unsere Aufgaben sind die Unterstützung und Beratung bei individueller Lebensplanung und Teilhabe. Dies geschieht in der Regel durch prozesshafte Begleitung der Ratsuchenden. Es geht nicht mehr darum, Behinderung auszugleichen. Vielmehr geht es darum, Menschen mit Beeinträchtigung in ihrer Ent- scheidung zu unterstützen, wo sie sich in der Gesellschaft mit ihren Neigungen, Fähigkeiten und Entwicklungspotentialen einbringen wollen.

 

Wir setzen uns im Netzwerk Inklusion ein, weil: 

Wir sehen das Netzwerk Inklusion als ein Gremium an, in dem viele Akteure aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern sind. Darüber hinaus, und das ist sehr wichtig, haben hier auch Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. Inklu- sion oder Teilhabe gelingt nämlich nur dann, wenn man die Betroffenen auch teilhaben lässt und sie aktiv an Findungspro- zessen mitwirken lässt.

 

Das tun wir für Inklusion/ das planen wir für Inklusion:

Die KoKoBe sind im Sozialraum verortet. Wir wollen sensibili- sieren für den Perspektivwechsel, der dazu führt, nicht mehr für den Menschen mit Beeinträchtigung Entscheidungen zu treffen. Dies erfolgt durch Kooperation mit Institutionen, durch Öffent- lichkeitsarbeit und der Zusammenarbeit und dem Austausch mit Akteuren im Sozialraum. Durch Vernetzung im Stadtteil / Sozialraum, aber auch der Teilnahme an diversen Gremien wol- len wir dabei mitwirken, auch neue Angebote zu entwickeln und nicht an Altem festzuhalten. Dies bezieht sich auch darauf, Strukturen zum eigenständigen Wohnen zu stärken.

 

Das wünsche ich mir für Inklusion:

Das irgendwann nicht mehr ständig darüber geredet wird, was alle tun, damit Inklusion stattfindet. Erst, wenn das nicht mehr betont werden muss, und der Mensch mit einer Beeinträchti- gung das Gefühl hat, in einem für ihn wichtigen Lebensbereich teilhaben zu können, dann ist es Inklusion.

 

Pressespiegel: Aktion Inklusion – KoKoBe

Auszug aus den Niederrhein Nachrichten (Mittwoch den 1. September):

 

Das sind wir: 

Die Kreismusikschule ist öffentliche Bildungseinrichtung für etwa 2.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene und bietet ein weitreichendes musikalisches Ausbildungs- und Veranstaltungsprogramm im gesamten Kreisgebiet. Die musische Breitenbildung ist ebenso unser Anliegen wie eine gezielte Berufsvorbereitung und die Förderung besonders talentierter Schüler. Dabei unterstützen wir eine positive Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen, vermitteln kulturelle Vielfalt und arbeiten partnerschaftlich mit Kitas, Schulen, Vereinen und anderen Institutionen zusammen. Neben Unterrichtsangeboten in allen gängigen Elementar-, Instrumental-, Gesangsfächern und Tanz ist das gemeinsame Musizieren im Orchester, in der Band oder kleineren Ensembles ein wichtiger Bestandteil unseres Musikschulangebots.

 

Wir setzen uns im Netzwerk Inklusion ein, weil: 

Die vielfältigen Angebote der Kreismusikschule sind offen für alle Menschen. Das war eigentlich immer schon so, aber seit ein paar Jahren gibt es dafür auch einen Namen: Inklusion. Musik machen kann auf die ein oder andere Art jeder Mensch. Alter, ethnische Herkunft, Geschlecht oder auch eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung spielen dabei erstmal keine Rolle und sind kein Hinderungsgrund. Es ist uns ein Anliegen, möglichst jedem an Musik interessierten Menschen ein passendes musikpädagogisches Angebot machen zu können. Die Freude am gemeinsamen Musizieren, das Treffen und der Austausch mit Gleichgesinnten stehen bei uns im Vordergrund. Hier kann sich jeder mit seinen ganz persönlichen musischen Fähigkeiten und Begabungen einbringen und seinen Platz finden.

 

Das tun wir für Inklusion/ das planen wir für Inklusion:

In der Vergangenheit haben wir immer mal wieder Projekte mit Menschen mit Behinderung in der ein oder anderen Einrichtung durchgeführt. Nun möchten wir gerne den Inklusionsgedanken etwas mehr in den Fokus rücken. Daher wünschen wir uns und planen die Gründung einer inklusiven Musikgruppe, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Musik machen können.

 

Das wünsche ich mir für Inklusion:

Toll wäre, wenn wir mittelfristig ein lebendiges, gut gelauntes inklusives Ensemble oder eine inklusive Band mit vielen interessanten Menschen aufbauen könnten. Wir würden uns freuen, wenn wir damit das Musikleben im Kreis Kleve bereichern und das Thema Inklusion und kulturelle Teilhabe auf der musikalischen Ebene einen Schritt voran bringen könnten.

 

Pressespiegel: Aktion Inklusion – Kreismusikschule

Ebenso wie den Eltern mit Schul- und Kindergarten-Kindern ergeht es derzeit den Angehörigen pflegebedürftiger Menschen. „Die Leute sind erschöpft“, sagt Ursula Ingenpaß, Kurberaterin beim Caritasverband in Geldern. „Die Belastungsgrenzen sind bei vielen erreicht.“  Weiterlesen

Das Thema Inklusion wirft nach wie vor viele Fragen auf. Die Inklusionsbüros des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer sind daher zentrale Anlaufstellen für alle Themen rund um Inklusion im Südkreis. Sie bieten eine einrichtungsunabhängige Beratung, die sich am Bedarf des betroffenen Kindes und an den Wünschen der Eltern orientiert.

Einen guten Überblick über das vielfältige Angebot für Eltern verschafft der neue Erklärfilm der Caritas, der unter der im Internet unter www.inklusion-leicht-gemacht.de aufgerufen werden kann. „Der Film vermittelt zunächst, worum es beim Thema Inklusion geht“, erklärt Adele Hoff, Projektkoordinatorin des Inklusionsbüros Straelen, den Aufbau des Clips. „Im weiteren Verlauf werden die Inklusionsbüros und ihre Beratungsleistungen vorgestellt. Unkompliziert, anschaulich und informativ.“

In den Beratungen werden für Eltern Lösungen aufgezeigt, welche passgenauen Förderungsmöglichkeiten für ihr Kind bestehen oder welche Freizeitangebote organisiert werden können. Auch bei Antragstellungen und dem Ausfüllen von Formularen begleiten die Mitarbeitenden der Büros die Eltern gerne. Dabei werden für jedes Kind individuelle Lösungen gesucht. „Den einen Weg, die eine Musterlösung kann es nicht geben. Denn: Jedes Kind ist anders. Das Konzept der Inklusion baut auf der Wertschätzung dieser Vielfalt auf. Dabei wollen wir den Eltern helfen“, präzisiert Sigrid Thomas vom Inklusionsbüro Geldern ihre Arbeit. „Unser Wunsch ist, dass sich möglichst viele den kurzen Film anschauen und auf unser Angebot aufmerksam werden. Und es letztendlich auch nutzen – zum Wohle der Kinder.“

Über die Beratung hinaus werden Fachtage zu inklusiven Themen in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern veranstaltet.  Ebenso werden inklusive Projekte wie Spielplätze, Spielgruppen oder einen inklusiver Kochtreff entwickelt und umgesetzt.

Auch besteht eine Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern. „Sich einfach mal auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich wertvolle Tipps bei anderen Eltern zu holen, nimmt den Familien viel Druck und sie erfahren gegenseitige Unterstützung“, verdeutlicht Inklusionsberaterin Hoff, die Bedeutung dieses Angebots.

Weitere Informationen, Angebote und Artikel sind unter www.inklusion-leicht-gemacht.de abrufbar. Telefonisch ist das Inklusionsbüro Straelen erreichbar unter 02834 915187, das Inklusionsbüro Geldern unter 02831 9102300. Gefördert werden die Inklusionsbüros der Caritas durch die Aktion Mensch.

Besondere Kinder brauchen starke Eltern. Deshalb rufen Caritas, Lebenshilfe und der Paritätische Wohlfahrtsverband eine Selbsthilfegruppe für Eltern von beeinträchtigten Kindern ins Leben. Geplant ist, dass sich die Gruppe ab Montag, 4. November, einmal monatlich in Geldern zum gemeinsamen Austausch trifft.

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Inklusion braucht Kooperation: Kompetenzkreis plant große Fachveranstaltung

Kevelaer. Kaum ein Thema ist so vielseitig wie Inklusion. Deshalb traf sich der Kompetenzkreis Inklusion erneut im Klostergarten in Kevelaer, um verschiedene Perspektiven zu dem Thema zusammen zu bringen. Das Team der Caritas-Inklusionsbüros hatte zu dem Austausch eingeladen, um mehr Vernetzung zum Thema Inklusion zu schaffen.

Beim Treffen des Kompetenzkreises wurden verschiedene Themen aus der Praxis aufgegriffen. Diskutiert wurde über Teilhabe, über Freizeitangebote sowie über Beratung und Unterstützung von Eltern. Dabei wurde deutlich: Wenn Inklusion besser gelingen soll, braucht es mehr Kooperation zwischen allen Beteiligten. Deshalb ist nun angedacht eine große Fachveranstaltung zu organisieren, die genau diese Vernetzung und Kooperation fördern soll. Um sowohl die Fachebene wie auch die Praxis dabei in Kontakt zu bringen, sollen Schulen, Kindergärten, Offenen Ganztage, Kommunen, Landschaftsverband und weitere Vertreter dazu eingeladen werden.

„Unser Netzwerk ist erneut gewachsen“, freute sich Adele Hoff, Leiterin der Caritas-Inklusionsbüros nach dem Treffen. „Wir haben neue Mitglieder in den Kompetenzkreis aufgenommen und neue Ansatzpunkte erarbeitet, wie wir das Thema Inklusion weiter voranbringen können.“

Das nächste Treffen des Kompetenzkreises soll im Herbst stattfinden, um die geplante Fachveranstaltung detaillierter vorzubereiten.

Inklusion: Bewegender Kinoabend mit Podiumsgespräch

In ganz Deutschland wurde in der vergangenen Woche einen Abend lang über Inklusion diskutiert – auch in Geldern. Hier hatte die Caritas ins Herzog-Theater eingeladen zum Kinoabend mit dem Film „Die Kinder der Utopie“ mit anschließendem Podiumsgespräch zum Thema Inklusion.

In ganz Deutschland wurde in der vergangenen Woche einen Abend lang über Inklusion diskutiert – auch in Geldern. Hier hatte die Caritas ins Herzog-Theater eingeladen zum Kinoabend mit dem Film „Die Kinder der Utopie“ mit anschließendem Podiumsgespräch zum Thema Inklusion. Gleich zwei Kinosäle voller interessierter Zuschauer und Zuhörer waren ins Herzog-Theater gekommen und nahmen spannende und bewegende Einblicke mit nach Hause.

Im Kinofilm „Die Kinder der Utopie“ treffen sich sechs junge Erwachsene wieder, die vor zwölf Jahren in eine inklusive Klasse einer Berliner Grundschule gegangen sind. Gemeinsam sehen sie sich Filmaufnahmen aus ihrer Schulzeit an und sprechen darüber, wie die gemeinsame Schulzeit sie geprägt hat. „Anderssein war damals allgemein akzeptiert in unserer Klasse. Das war später dann nicht mehr so“, sagt Christian, einer der jungen Erwachsenen auf der Leinwand, und bringt damit die Botschaft des Films gut auf den Punkt.

Nach dem Film lud das Team der Caritas-Inklusionsbüros die Zuschauer noch zu einem Podiumsgespräch im Kinosaal ein, bei der verschiedene Teilnehmer ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Inklusion schilderten. Eindrucksvoll war vor allem das Statement von Markus Claßen (24), der früher selbst Schüler in einer Inklusionsklasse war, und der „Geht nicht, gibt’s nicht“ zu seinem Lebensmotto erkoren hat. „Ich bin in der Schule oft unterfordert worden, weil niemand an mich und meine Fähigkeiten geglaubt hat“, erzählte Markus Claßen. So habe er schließlich angefangen, selbst schreiben zu lernen.

Nachdenklich machte der Beitrag von Markus Scheffer, Sonderpädagoge an einer Gesamtschule. Im Jahr 2006 sei er für vier Schüler mit Förderbedarf zuständig gewesen. Heute sei er in praktisch der gleichen Zeit für knapp 20 Schüler zuständig. Ludger Peters und Simone Meder berichteten als betroffene Eltern über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Inklusion. Simone Meder ermutigte dazu, Angst und Überforderung durch Nähe zu überwinden und einfach offen aufeinander zuzugehen. Ludger Peters hatte seinerzeit mangels anderweitiger Unterstützung eine Elterninitiative in Form eines Vereins gegründet, der heute rund 40 Menschen mit Beeinträchtigung zu einer Beschäftigung verhilft. Sein Credo: „Inklusion ist kein Geschenk, sondern ein Recht und ein Gewinn – nicht nur für beeinträchtigte Menschen, sondern für jeden.“

Diesem Fazit konnte sich das Team der Caritas-Inklusionsbüros voll anschließen und verabschiedete die knapp 200 Gäste schließlich noch mit bunten Blumen als Symbol für eine bunte und vielfältige Gesellschaft. Den Großteil der Einnahmen der Veranstaltung spendete das Kino zugunsten eines Projektes in der Inklusionsarbeit des Caritasverbandes.

Inklusion: Das Team des Hotels Klostergarten lernt Gebärdensprache

Inklusion geht immer von zwei Seiten aus. Deshalb lernen nun seit drei Wochen die Mitarbeiter im Hotel Klostergarten die Gebärdensprache, um sich mit ihrer gehörlosen Kollegin besser verständigen zu können. Unterstützt werden sie dabei von Dozentinnen des Integrationsfachdienstes des Landschaftsverbandes Rheinland.

Wer im Housekeeping eines Hotels arbeitet, muss auf Zack sein. Das ist auch im Hotel Klostergarten in Kevelaer nicht anders. Jeder Gast soll sich schließlich in seinem Zimmer rundum wohl fühlen. Hausdame Kornelia Danne und Zimmermädchen Jessika Jäger müssen deshalb bei der Reinigung der Zimmer Hand in Hand arbeiten. Doch wenn Kornelia Danne ihrer Kollegin noch schnell einen Arbeitsauftrag oder ein nettes Wort hinterherruft, verhallt ihr Ruf ungehört. Jessika Jäger ist gehörlos seit ihrer Geburt. Sie kann sich nur durch Gebärdensprache verständigen, die aber wiederum Kornelia Danne nicht versteht. Und dennoch haben sich die beiden mittlerweile so gut aufeinander eingestellt, dass die Zusammenarbeit praktisch reibungslos funktioniert. Damit es in Zukunft noch besser wird – auch mit allen anderen Kollegen – hat das ganze Team des Hotels Klostergarten nun an einem Kommunikationstraining für Gebärdensprache teilgenommen, organisiert vom Integrationsfachdienst Köln (IFD) des Landschaftsverbandes Rheinland.

Als Kollegen in einem Inklusionsbetrieb sind es die Mitarbeiter des Hotels Klostergarten gewohnt, sich in besonderer Weise auf die anderen Teammitglieder einzustellen. Deshalb sind auch im Kommunikationstraining alle mit Freude und Eifer dabei. Lebendig und praxisnah bringen die beiden Dozentinnen des Landschaftsverbandes mit Hilfe von zwei Gebärdensprachdolmetscherinnen den Hotel-Mitarbeitern die Gebärdensprache näher und üben mit ihnen eine Gebärde nach der anderen: Worte wie „Zimmer“, „Kopfkissen“ und „sauber“, aber auch „Urlaub“ und „Krankmeldung“. Dabei entdecken sie immer mehr Gesten, die sie von ihrer gehörlosen Kollegin kennen, aber bisher nicht oder nicht genau zu deuten wussten. Und nebenbei stellen sie fest: Auch in der Gebärdensprache können Freud und Leid mitunter nahe beieinander liegen. Die Gesten für „Pause“ und „Gefahr“ sind fast identisch und lassen sich nur durch den zugehörigen freudigen oder panischen Gesichtsausdruck auseinanderhalten.

Der Erfolg des Kommunikationstrainings zeigt sich schon jetzt. „Die Kollegen geben sich wirklich Mühe und wir können uns immer besser unterhalten“, sagt Jessika Jäger. Eine der Auszubildenden des Hotels, Celina Saat, hat sich sogar zwei Gebärdensprachen-Apps auf Handy geladen, mit denen sie abends nochmal ein paar Gebärden übt – Vokabeln lernen in Zeiten der Inklusion. Auch Hausdame Kornelia Danne sagt, dass die Zusammenarbeit vor allem zwischenmenschlich nun besser funktioniert: „Wir können uns jetzt auch ein wenig über Privates austauschen. Ich kann fragen, wie es Jessika geht, oder mich erkundigen, ob ihr Auto wieder repariert ist.“ Es sind die kleinen Gespräche, der Small-Talk am Rande, der aus dem Arbeitsleben ein gemeinsames Leben mit den Teamkollegen macht. Das liegt auch Hotelleiterin Nicole Grüttner am Herzen: „Wenn wir als Team zusammensitzen und uns unterhalten, sollen alle das Gefühl haben, dazuzugehören. Gerade in den letzten Wochen haben wir viel dazugelernt und unsere Hemmungen abgebaut, uns in Form von Gebärden mitzuteilen.“

Initiiert wurde das Training von Caritas-Mitarbeiter Christoph Schaffeld, der die integrativen Kollegen im Hotel Klostergarten pädagogisch begleitet. „Über den Integrationsfachdienst des Landschaftsverbandes Rheinland konnten wir diese Schulung für alle Mitarbeiter anbieten, die in den Inklusionsbetrieben der Caritas hier im Klostergarten arbeiten – sowohl für das Hotel als auch für die Klosterküche“, erklärt Christoph Schaffeld. Gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst will er nun noch weitere Hilfen organisieren, beispielsweise einen Pager, den Jessika Jäger am Gürtel tragen kann und der sie zum Beispiel bei Feueralarm warnt, oder einen Jobcoach der sie eine Zeitlang bei der Arbeit begleitet und konkrete Vorschläge macht, wie der Arbeitsplatz für Jessika noch passender gestaltet werden kann. Im Workshop entstand zudem die Idee der „Stillen Minuten“. In dieser Zeit übt das Team ab sofort während des gemeinsamen Teamfrühstücks täglich miteinander die Gebärdensprache.

Kompetenzkreis zur Begleitung der Inklusionsbüros gegründet

Seit einem Jahr baut die Caritas in Geldern, Kevelaer und Straelen Inklusionsbüros auf und weitet seitdem das Beratungs- und Begleitangebot zu diesem Thema stetig aus. Eltern, Kindergärten, Schulen und andere Einrichtungen finden hier kompetente und einrichtungsunabhängige Ansprechpartner zum Thema Inklusion.

„Rund um das Thema Inklusion ist sehr viel in Bewegung. Deshalb müssen wir unsere Arbeit stetig weiterentwickeln, um betroffenen Eltern und anderen Ansprechpartnern kompetente Beratung bieten zu können“, sagt Adele Hoff, Leiterin der Inklusionsbüros. Um sicherzustellen, dass sich diese Weiterentwicklung immer an den aktuellen fachlichen und praktischen Gegebenheiten orientiert, wurde nun ein Kompetenzkreis ins Leben gerufen, der die Arbeit der Inklusionsbüros zukünftig begleiten soll.

Dem Kompetenzkreis gehören Professor Helmut Prior von Hochschule Rhein-Waal, Professorin Sandra Glammeier von der Hochschule Niederrhein, Dr. Andrea Weidenfeld und Kirsten Hack vom Landschaftsverband Rheinland, die Sozialdezernenten Marc Buchholz für Kevelaer und Christan Hinkelmann für Straelen, sowie als Vertreter der Caritas Vorstand Andreas Becker, Monika Brüggenthies, Vera Vester, Adele Hoff, Ina Martens und Sigrid Thomas an.

Beim ersten Treffen war es zunächst wichtig, den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über das Thema Inklusion zu verschaffen und erste Eindrücke aus der Beratungspraxis der Inklusionsbüros zu schildern. In der weiteren Zusammenarbeit wird es darum gehen, praktische Bedarfe der Menschen vor Ort und strukturelle Probleme zu identifizieren, um dann mögliche Inklusionsbarrieren abbauen zu können. Auch Kooperationen mit den Studenten der beteiligten Hochschulen in Form von Praktika oder Projektarbeiten sollen vertieft werden. Nicht zuletzt erhoffen sich die Teilnehmer des Kompetenzkreises, praktische Ergebnisse der Inklusionsarbeit in die eigene Institution oder in die eigenen Kommune zurückspielen zu können.